Gegen die Hetze - Offener Brief an Anna Netrebko
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„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." So der Artikel 5 unseres Grundgesetzes. „Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass Impulse aus Kunst und Kultur für eine moderne demokratische Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Dementsprechend fördert der Staat Kulturschaffende und Kulturinstitutionen, um ihre Unabhängigkeit vom freien Markt zu sichern.“ So trägt das Auswärtige Amt die Wertevorstellung bezüglich des freien Denkens und kreativen Schaffens in Deutschland in die Welt. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind diesen Worten und Gedanken Grenzen gesetzt worden. Wer sich zum Ukrainekrieg eigenständig Gedanken macht und Russland-nah argumentiert, wurde und wird von Städten und Gemeinden und von Veranstaltern gegängelt, gecancelt oder es wurden Verträge gekündigt bzw. nicht verlängert wie vorgesehen. Die Sängerin Anna Netrebko ist ein prominentes Beispiel. Ihre Putin-Nähe wurde ihr medienwirksam vorgeworfen, ihr Ruf als Sängerin nahm Schaden. Viele ihrer Konzerte sagte sie bereits aus Angst vor den Diffamierungen im Vorfeld ab. Hunderte Menschen demonstrierten gegen Ihr Engagement in Wiesbaden, Regensburg oder Hamburg. Jetzt trat sie in Berlin auf. Warum die gesinnungsfreie Kunst mit ihrem Auftritt wieder Boden gewinnt, schreibt ihr der Künstler Jens Fischer Rodrian in einem offenen Brief. 120 Mitunterzeichner sind es bislang aus allen Genres der Kunst- und Kulturszene, aus Politik und Journallie. Sabrina Khalil hat für uns diesen offenen Brief gelesen. Foto: Manfred Werner