4 Der Weg zu den Völkern: Ein Abschied vom Judentum? (2/2)

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Willkommen in der vierten Runde unserer Reihe "Paulus - Jude mit Mission". Sie besteht aus zwei Teilen...   "Die Juden lieben sich zwar untereinander, aber gegenüber allen anderen Menschen kennen sie nur Hass und Feindschaft". Dieses uralte Vorurteil des römischen Schriftstellers Tacitus ist bis heute in vielen christlichen Predigten zu finden: Das Judentum, so heißt es, sei ausgrenzend, exklusiv und fremdenfeindlich gewesen.    Dem gegenüber steht das Bild von einem Paulus, der mutig die engen Grenzen des Judentums hinter sich lässt und den christlichen Glauben für alle Menschen öffnet. Seine Worte, " in Christus gibt es weder Juden noch Griechen, weder Mann noch Frau, weder Sklaven noch Freie" gelten heute als Leitwort eines Christentums ohne Schranken und Unterschiede - und für die endgültige Abkehr des Paulus vom Judentum.   Jüdische Zeitgenossen schauen allerdings mit Sorge auf diese moderne Deutung des Paulus. Denn zum zeichnet sie ein verzerrtes und falsches Bild des Judentums. Die zweite Sorge aber ist viel gewichtiger: Denn wenn es stimmt, dass es im christlichen Glauben "keine Juden mehr" geben soll, dann wäre die Mission des Paulus in der Tat nichts anders als "die Fortsetzung des Holocaust mit anderen Mitteln", wie es ein bekannter deutscher Rabbiner einmal formulierte.   In Runde 4 seiner Vortragsreihe "Paulus: Jude mit Mission" zeichnet Dr. Guido Baltes ein anderes Bild des Judentums und ein anderes Bild der Mission des Paulus: Die Offenheit für die Welt ist keine Erfindung des Christentums, sondern tief verwurzelt in der Botschaft der Bibel und im Glauben des Judentums (Teil 1). Für Paulus bedeutet deshalb die Hinwendung zur Welt keine Abwendung vom Judentum, und schon gar nicht seine Abschaffung (Teil 2). Die Gemeinde des Paulus ist eine Gemeinde, in der Juden und Menschen aus allen Völkern versöhnt zusammenleben - und damit zugleich ein herausforderndes Modell dafür, wie die christliche Kirche heute aussehen müsste.

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