Zum Tod des Kultregisseurs William Friedkin: "Den kleinen, dreckigen Horrorfilm revolutioniert"

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In den 1970er Jahren schrieb er mit den aufwühlenden Blockbustern "The French Connection" und "Der Exorzist" Filmgeschichte. Nun ist der Regisseur William Friedkin mit 87 Jahren verstorben. Sein psychologischer Horror habe sich in unser Bewusstsein eingefressen, meint SWR2-Filmkritiker Rüdiger Suchsland. "Der Exorzist" - der erste wirkliche Blockbuster? Im Jahr 1973 erschien Friedkins Gruselschocker "Der Exorzist", ein Sensationserfolg auch dank der herausragenden Besetzung mit Linda Blair als Besessene, Ellen Burstyn als Mutter und Max von Sydow und Jason Miller als Teufelsaustreiber. "Die Idee des modernen Blockbusters ist erst da entstanden", sagt Rüdiger Suchsland im Gespräch. "Weil Leute da in langen Schlangen angestanden haben, um diesen Film zu sehen." Die Unterscheidung von A- und B-Movies aufgelöst Das Neue an diesem "Meisterwerk" sei zudem gewesen, dass Friedkin zwei Ebenen zusammengeführt habe: die A- und die B-Movies. Letztere seien oft billig gemacht gewesen, Übungsfelder für den Nachwuchs, und oft Horrorgeschichten. "Friedkin hat den schmutzigen kleinen dreckigen Horrorfilm zusammengeführt mit dem großen Autorenfilm." Offene Kritik und Hohn für die Kirche Außerdem sei "Der Exorzist" ein extrem kirchenkritischer Film: "Friedkin macht keinen Hehl aus seinem Hohn. Daraus, dass er das nicht ein bisschen ernst nimmt. Er spielt damit, aber im nächsten Moment lacht er schallend in die Kamera." Es sei den Zuschauenden immer klar, was er darüber dachte: "Wie kann man nur an so etwas glauben!" Das Kino verließ mit ihm das Studio Spätestens mit diesem Werk habe sich Friedkin als Modernist und Revolutionär des Kinos erwiesen, als eine der zentralen Gründungsfiguren von New Hollywood: "Es kam ein Kino, das aus den Studios rausging", meint Suchsland. Man habe angefangen, mit den immer leichteren Kameras auf der Straße fast dokumentarische Filme zu drehen. "Der Erste, der das gemacht hat, war William Friedkin."

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