Nach 62 Jahren ist Schluss: Dieter Wengers letzte Motivwagen für den Mainzer Rosenmontagszug

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Der Rosenmontagszug in Mainz ist einer der Höhepunkte der Fastnacht. Mehr als eine halbe Million Menschen standen in Mainz an den Straßen und bewunderten die 155 Motivwagen, die unter anderem Figuren aus Politik und Kultur zeigten und sie in satirischer Weise auf die Schippe nahmen. Viele dieser Wagen wurden vom Mainzer Carneval–Verein MCV gebaut. Der 84–jährige Dieter Wenger ist seit 62 Jahren beim Wagenbau dabei. Als Kind Figuren geschnitzt und bemalt Dieter Wenger kam 1940 zur Welt, die Eltern starben beide im Krieg, er wuchs bei den Großeltern auf. Der Großvater war Holzbildhauer, schnitzte Figuren und brachte das Handwerk auch dem kleinen Jungen bei. „Später habe ich dann auch Bühnenbilder gemacht und bin irgendwann zu MCV gekommen und habe gefragt, wie sieht es aus mit Wagenbau?“ Satirische Wagenmotive provozierten Beschwerden Die Karikaturen von Politikern auf den Wagen waren oft pointiert und böse. Kritik gab es vor allem von Seiten der Kirche. „Ich sage immer, mit dem Papst kann ich machen, was ich will, aber wenn es um regionale kirchliche Themen geht, ist man sehr empfindlich“, sagt Wenger Aus Ärger wurde ein Motivwagen sogar angezündet. Nachfolger gesucht Nach 62 Jahren will der 84–Jährige jetzt mit dem Wagenbau aufhören. Leider sei jedoch noch kein Nachfolger gefunden. Wenger vermutet, dass die meisten vor der Arbeit zurückschrecken: „Wir bauen ja nicht nur Wagen, wir haben auch den Bauwagen für Peter Lustig gebaut, Bühnenbilder und das Herz–Kreislauf–Modell an der Mainzer Uniklinik.“

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