Jonas Grethlein: „Hoffnung" – woher kommt die Zuversicht?

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„Hoffnung ist das, was die meisten Menschen nährt", sagte der antike Philosoph Sophokles. Der Heidelberger Altphilologe Jonas Grethlein hat in Texten von der Antike bis zur Gegenwart gestöbert und untersucht, wie der Begriff „Hoffnung" in den verschiedenen Epochen betrachtet wurde. In seinem neuen Buch erforscht er, was Hoffnung für uns heute bedeutet: „Hoffnung ist mehr als ein Gefühl, ich würde sagen, dass es sogar ein Weltverhältnis ist und dieses Weltverhältnis ist verankert in unserer Offenheit zur Zukunft.", sagt Grethlein. Damit meint er, dass der Mensch im Unterschied zu Tieren in der Lage ist, seine Hoffnung auf die Zukunft zu richten, also sich zum Beispiel auf Dinge zu freuen, die gut sind. Hoffnung ist laut Grethlein eine wichtige Ressource für den Menschen. Sie taucht auch in der Gegenwart häufig auf, u.a. in der Diskussion um den Klimawandel. „Da gibt es Philosophinnen und Philosophem, die behaupten, dass Hoffnung eine Quelle ist, die wir brauchen, um Herausforderungen angehen zu können. Es gibt aber auch die gegenteilige Tradition, die sagt, dass Hoffnung vertröstet." Als Beispiel führt Grethlein Greta Thunberg an, die 2019 in Davos sagte, „ich will eure Hoffnung nicht, ich will, dass ihr meine Panik spürt. Ich will, dass ihr Angst habt und endlich handelt.", so zitiert Grethlein die schwedische Klimaaktivistin. In Bezug auf den Wahlkampf der Demokraten in den USA erkennt Grethlein, dass dort die Hoffnung die Funktion hat, die Menschen zu beflügeln und ihnen Kraft zu geben.

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