Einmalig: Stockhausens Oper „Sonntag aus Licht" in Paris
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Noch nie wurde Karlheinz Stockhausens Zyklus „Licht" in voller Länge aufgeführt – bis jetzt: Sein letztes Werk, das in sieben Opern die einzelnen Wochentage musikalisch in Szene setzt, kommt gerade in Paris zur Aufführung. Die sei „brillant gemacht", meint SWR2-Kritiker Jörn Florian Fuchs. Dieses Ritual, das die Schöpfung preise, sei ein wohltuender Gegenentwurf zu unseren krisenhaften Zeiten. Aufwändige letzte Szene Im Zentrum der Abschlussoper steht die mystische Vereinigung von Eva mit dem Engelsfürsten Michael. Besonders diese letzte Szene ist aufwändig, weil zwei Orchester in zwei Sälen spielen und mehrfach zugeschaltet werden. Dies wird nun in der Pariser Cité de la Musique zum ersten Mal realisiert und aus logistischen Gründen über mehrere Tage verteilt. Das Publikum erlebt diese Szene demnach doppelt, aus zwei Perspektiven. Eine Erfahrung für alle Sinne Der Opern – Zyklus wird mit dem „Universal-Tag“ in den fünf Szenen LICHTER – WASSER, ENGEL – PROZESSIONEN, LICHT – BILDER, DÜFTE – ZEICHEN und HOCH – ZEITEN zu seinem krönenden Höhepunkt geführt. In der Pariser Inszenierung rieche man dementsprechend sieben verschiedene Düfte zu den sieben Wochentagen, erzählt Fuchs: „Figuren räuchern das Publikum ein." Zudem singe ein Engelschor 40 Minuten a capella. „Dritter Weg" ohne Stockhausen nachzubeten Was erst einmal „fürchterlich abgedreht und privat – mythologisch" klinge, nehme man aber gerne in Kauf. Insgesamt schlage hier das Ensemble „Le Balcon" unter der Leitung von Maxime Pascal und in der Regie von Ted Huffman einen „Dritten Weg" ein: Stockhausen werde zwar ernstgenommen, aber nicht sakral nachgebetet. Der Fokus liege vor allem auf der Musik, meint der Kulturjournalist. Dafür sei offenbar die gesamte französische Stockhausen – Fangemeinde angereist – und reagiere zurecht mit großem Jubel.