Ausstellung „Aufleben“ – 75 Jahre jüdisches Leben in Frankfurt nach dem Holocaust
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Die jüdische Gemeinde in Frankfurt zählt zu den bedeutendsten in Deutschland und birgt eine Geschichte, die sich über 900 Jahre erstreckt. Von den dunklen Zeiten des Holocaust, in denen fast 30.000 Menschen ihr Leben verloren, überlebten lediglich rund 200 in der Stadt – eine Zäsur von beispielloser Tragik. Doch bereits kurz nach dem Kriegsende begann sich erneut eine jüdische Gemeinde in der Stadt zu formieren. Die gestern eröffnete Ausstellung „Aufleben" im Ignatz Bubis Gemeindezentrum beleuchtet die 75 –jährige Geschichte seit der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Kulturdezernent Marc Grünbaum erläutert bei SWR2, dass der Titel nicht nur auf den hebräischen Trinkspruch „Lachaim" (auf das Leben) Bezug nimmt, sondern auch das Wortspiel „Ausleben" einschließt. Es reflektiert das wiederaufgelebte jüdische Leben in Frankfurt und symbolisiert das Leben des jüdischen Volkes. Die Ausstellung stellt eine Herausforderung dar: Sie erzählt von schwierigen Anfängen, gezeichnet von menschlichen Schicksalen und Verlusten. Dennoch betont Grünbaum die Offenheit und Verbundenheit der Stadt Frankfurt mit dem jüdischen Leben, trotz des Bewusstseins über die Nazivergangenheit einzelner Behördenmitglieder. Grünbaum wünscht sich, „dass die Ausstellung nicht nur die eigene Geschichte nach innen hin vermittelt, sondern auch nach außen wirkt, sodass die Menschen in der Stadtgesellschaft die jüdische Gemeinde besser verstehen und erfassen können."