§218 und die Kirche – warum „du darfst nicht töten“ hier nicht gilt

5 Minus - Podcast készítő Dr. Laura Dalhaus - Szerdák

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Eine etwas ungewöhnliche Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“, in der sich Dr. Laura Dalhaus sämtlichen Aspekten des §218 widmet.Der §218 kriminalisiert jegliche Abtreibungen, sowohl auf Seite der abtreibenden Frauen als auch auf der Seite des medizinischen Personals.Gegenwind kommt sowohl aus christlichen oder katholischen Bewegungen als auch aus der Pro-Life-Bewegung.Die Haltung von Laura ist klar: My body, my choice.Denn wir sind ein aufgeklärtes Land, ein Kant-Land. Wir beziehen uns dabei bei allen Entscheidungen auf unsere Gesetze und unsere Argumente auf die Menschenwürde. Diese gehen zurück auf den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant.Dabei ist der Hauptsatz (abgekürzt): „Handle so, dass du die Menschheit jederzeit zugleich als Zweck niemals bloß als Mittel brauchst.“Das gilt auch für eine schwangere Frau. Dabei sollte man sich auch immer einem Egoismus-Test unterziehen: Geht es mir bei meinen Entscheidungen um die Fähigkeit zur Selbstbestimmung oder nur um meine Ziele?Der aktuelle Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen der 20% der Gesellschaft, die sich gegen Abtreibungen stellen, reduziert die schwangere Frau als Mittel dafür, ein Leben zu gebären.Aus christlicher Sicht ist Kant nicht greifbar, denn die Institution Kirche ist oft wichtiger als die Würde des Menschen, das zeigt der Umgang mit Missbrauchsfällen. Denn die Kirche betreibt bis heute Täterschutz.Laura wurde selbst schon oft auf Social Media mit Bibelzitaten „beschmissen“ und sie würde als M*rderin beschimpft.Gehen wir also einmal tiefer in die Zitate, die von der Pro Life-Bewegung kommen: „Noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt“. Dagegen stellen lässt sich das Zitat „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“ – ist dann auch die Todesstrafe okay?Wir sind doch lange darüber hinaus, Bibelzitate wörtlich zu nehmen.Laura Dalhaus erklärt den Rechtfertigungsstreit zwischen der evangelischen und katholischen Kirche, bei der Luther sich stark dagegen gewehrt hat, dass die Kirche Ablasshandel betrieben hat.Ganz wichtig zu betrachten sind die Rechte von Familien. Es gibt viele Bestrebungen, die Schwangere verpflichten, ein Kind auszutragen jenseits der eigenen Autonomie, der Risiken einer Geburt und auch der Überlegung, was das für das Leben des Kindes bedeutet.Denn Kinder haben bei uns keine Lobby. Was ist mit den Kindern, die einen schweren Stand haben? Bildung ist stark vom Einkommen abhängig, Kinder müssen einfach funktionieren, das hat schon die Pandemie gezeigt.Sobald Kinder geboren sind, sind sie einem großen Teil der Gesellschaft relativ egal.Laura geht dabei auch auf die Eschatologische Ermutigung und den Vorbehalt ein. Das besagt, dass das Leben nach dem Tod im „Reich Gottes“ weitergeht und auf der Erde auch schon angefangen hat. Wir als Christen sind dazu aufgefordert, am Reich Gottes mitzuarbeiten, die Autonomie zu berücksichtigen und für die Würde des Menschen einzutreten. Für Laura ist dies auch ein Grund, warum sie sich engagiert und Moralprinzipien hochhält.Sie prangert ganz klar an: Die Pro Life-Bewegung sucht sich nur das raus, was ihnen passt. Abtreibung ist eine autonome Frage der Schwangeren, nicht des katholischen Glaubens.Zudem kritisiert sie Frau Prof. Köninger, die als führende Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe auftritt und auch einen Lehrstuhl an der Uni Regensburg innehat, der Wissenschaftlichkeit aber widerspricht. Das ist ein Maximum an Intransparenz und Lobbyarbeit.Die Elsa-Studie beispielsweise betont, dass wir eine neue Regelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzes brauchen. Denn es existiert keine vernünftige medizinische Versorgung für Schwangerschaftsabbrüche.Mandy Mangler hat das in einer der letzten Folgen von „5 Minus“ bestätigt – es geht hier um eine Machtfrage. Und

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